Thalheim, A. (*1944)


Thalheim, A. (*1944): « Stop and Go », Fantasie, Opus 13, 1 für Oboe & Orgel
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EVB 3443                                                                 Spielpartitur & Stimme

Thalheim, A. (*1944)

« Stop and Go », Fantasie, Opus 13, 1
für Orgel & Orgel

 

Vier Jahre lang pendelte der Komponist wöchentlich zwischen Berlin, Leipzig und Dresden, um seine Jobs zu machen. Während dieser Zeit lernte er die Situation auf den Autobahnen in Deutschland gründlich kennen.
Von völlig leerer Autobahn bis hin zum urplötzlichen Stopp und unerklärlichem Stillstand erlebte er die ganze Palette von frustrierenden Behinderungen samt Überschwemmung und hohen Schneeverwehungen. Dabei entstand die Idee, dieses Vorankommen und Anhalten in Musik zu fassen.
Im Dezember 2007 fand die Uraufführung der Fantasie „Stop and Go“ für Oboe und Orgel Op. 13, 1 in der Konzerthalle Frankfurt (Oder) statt.
Von der damaligen Komposition war der Komponist allerdings wenig begeistert und ließ das Werk in der „Schublade“ liegen. Seiner Meinung nach musste die Fantasie dringend überarbeitet werden.
Erst jetzt – im Mai 2014 – war es dann so weit und die anhaltenden Nachbesserungen konnten beendet werden. So wurden alle Teile klanglich verfeinert und die Balance zwischen Oboe und Orgel verbessert. Praktisch wurde jeder Takt kritisch betrachtet. Jetzt steht weiteren Aufführungen nichts mehr im Wege.

Gleichzeitig reifte die Erkenntnis, dass die erlebten Situationen doch wie ein Spiegel unseres eigenen Lebens sind: Stürmen wir nicht so oft unbeschwert voran, um sehr bald anhalten zu müssen, ohne zu wissen warum? Ist unsere Geschwindigkeit nicht manchmal zu groß, so dass es gefährlich wird, rechtzeitig anhalten zu können? Wie oft bringen wir uns und andere damit in Gefahr? Diese Gedankengänge lassen sich bestimmt noch weiter ausführen.
Und, die Musik ist in der Lage, noch umfassender als Texte, Sprache und Bilder, Erlebtes zu beleuchten. Sie berührt uns im Innersten und lässt in jedem Menschen andere Bilder und Emotionen entstehen, selbst wenn die musikalische Struktur in zeitgenössischer Musik anzusiedeln ist. Die sparsam dimensionierte Fantasie kann einen Ausschnitt unseres Lebens widerspiegeln, nicht wie das Leben sein soll, sondern wie es ist. Dazu gehören auch Teile im Stück, die improvisiert werden müssen.

Armin Thalheim, geb. 1944 in Kamenz, ist ein sächsischer Organist, Cembalist, Pianist und Improvisator.
Er studierte in Dresden (Hochschule für Kirchenmusik) und Leipzig (Hochschule für Musik und Theater) Kirchenmusik und Improvisation bei Karl Frotscher, Robert Köbler und Johannes-Ernst Köhler, erhielt 1972 den zweiten Preis beim Leipziger Bachwettbewerb im Fach Cembalo.
Als Kantor an der Zionskirche Berlin (1969-1975) wurde er Nachfolger von Roland Münch, korrepetierte von 1969 bis 1974 an der Staatlichen Ballettschule Berlin, von 1996 bis 2000 an der Palucca-Schule in Dresden. Seit 1972 bereiste er fast alle Länder Europas, Japan, Mexiko, Kuba und Paraguay als Solist, Duo-Partner (Eckart Haupt, Ludwig Güttler), als Continuospieler und Organist mit dem Thomaner- und Kreuzchor und vielen Orchestern und Kammermusikgruppen. Von 1974 bis 2009 unterrichtete er an der Hochschule für Musik in Berlin Alte Musik, Liedbegleitung und Improvisation, sowie von 1996 bis 2008 Improvisation an der Leipziger Musikhochschule.
Armin Thalheim besuchte Kurse für Alte Musik bei Keneth Gilbert (Amsterdam), Huguette Dreyfus (St. Maximin) und Gustav Leonhardt (Köln). Seine zahlreichen CD-Einspielungen zeigen ihn als Solisten mit Werken der Bachfamilie und als Begleiter von Quer- und Blockflöte (u. a. Adelheid Krause-Pichler und Susanne Ehrhardt) vorwiegend am Cembalo. Aufsätze zur Aufführungspraxis und Rezensionen („Musik und Gesellschaft“, „Forum Kirchenmusik“) sowie eigene Kompositionen dokumentieren seine Vielseitigkeit. Dazu gehört auch die CD „Die 10 Gebote“, die er im Jahre 2000 zusammen mit dem Rock-Musiker Lexa Thomas produzierte.
Armin Thalheim darf sich zusammen mit dem Instrumentenbauer Martin-Christian Schmidt 1980 zum Ideengeber und Mitbegründer der Akademie für Alte Musik zählen. Von 1981 bis 1985 tourte er mit dem Schlagzeuger, Pauker und Komponisten Andreas Aigmüller, spielte dessen jazzverwandte Musik.
Thalheim improvisiert in vielen Musikstilen auf Klavier und Orgel auch mit minimalistischen oder jazzigen Anklängen. Er lebt seit 1969 in seiner Wahlheimat Berlin.


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