Fischer, J. Chr. (1733 - 1800)

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Duo für Oboe & Englischhorn
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EVB 9806                                              Spielpartitur

Fischer, J. Chr. (1733 - 1800)

Duo für Oboe & Englischhorn

Johann Christian Fischer wurde 1733 in Freiburg (Breisgau) geboren. Über seine Herkunft und seine Jugend, aber auch darüber, wer ihn zu einem der bekanntesten und berühmtesten Oboisten seiner Zeit ausgebildet hat, weiß man wenig. Die Vermutung liegt jedoch nahe, daß er mit den Gebrüdern Besozzi in Kontakt gekommen ist, die als reisende Solisten für mehrere Generationen von Oboisten und Fagottisten prägend waren: Zum einen ist überliefert, daß Fischer 1757 in Warschau mit einem Konzert von A. Besozzi aufgetreten ist, zum anderen war Fischer von 1760 bis 1764 Oboist am Dresdner Hof, wo man hauptsächlich italienische Musik spielte, J.A. Hasse, der führende Vertreter der italienischen Oper, als Kapellmeister wirkte und auch die Gebrüder Besozzi gern gesehene Gäste waren. Schließlich ging Fischer 1765 zum Studieren (wie viele Musiker in dieser Zeit) nach Italien und konzertierte bald in ganz Europa (meistens mit eigenen Kompositionen) als gefeierter Solist.

Neben seinen Kompositionen bewunderten seine Zeitgenossen besonders seinen "vollen Ton". Auch W.A. Mozart hörte ihn (1768 in Den Haag) und war derart beeindruckt, daß er Variationen über das Thema des letzten Satzes von Fischers 1. Oboenkonzertes schrieb (KV 179). Ebenfalls 1768 trat Fischer zum ersten Mal in England auf, dem Land, das bald zu seiner Wahlheimat werden, und in dem er bis zu seinem Tode die meiste Zeit verbringen sollte. Zusammen mit J.Ch. Bach und C.F. Abel wirkte er im Kammerorchester der Königin mit und trat in den berühmten "Bach-Abel-Concerts" auf.

Als 1786 Stanley, "Master of the Kings-¦s Band", verstarb, bewarb sich Fischer um die vakante Stelle. Er durfte sich auch Hoffnungen machen, schließlich war er gerade in England ein geachteter Mann, der König selbst gehörte zu seinen Verehrern. Die Stelle wurde jedoch an Parsons vergeben, und Fischer war darüber so verärgert, daß er England verließ und als 54-jähriger noch einmal die Strapazen auf sich nahm, als Solist durch Europa zu reisen.

Wie es scheint, hatte Fischer jedoch nicht mehr die Kraft, seinen früher so gepriesenen "vollen Ton" hervorzubringen. Fest steht, daß Mozart, als er ihn 1787 in Wien hörte, ziemlich enttäuscht war (siehe Brief vom 4. April 1787 an seinen Vater).

1790 war Fischer wieder in England; dort hatte er noch viele Verehrer und spielte noch oft am Hof mit dem Königlichen Orchester. Fischer starb am 29. April 1800 in London während eines Konzertes an einem Hirnschlag.

Das hier vorliegende Duo für Oboe und Englischhorn ist eine Bearbeitung des originalen Duos für Flöte und Baß. Es ist jedoch anzunehmen, daß ein so berühmter Oboist, wie es Fischer war - insbesondere, da er auch aufgrund seiner Oboenkonzerte hochgeschätzt war - eher Werke für Oboe denn für Flöte geschrieben hat. Weiterhin nehmen wir an, daß Fischer, wie so viele Komponisten des 18. Jahrhunderts, der besseren Verbreitung wegen Kompositionen für Oboe, einen Ton höher transponiert, als Flötenkompositionen verkauft hat. Bruce Haynes gibt in seinem Vorwort zu "Music for Oboe, 1650-1800" (Fallen Leaf Press, Berkeley, California) und auch in "Tonality and the Baroque Oboe" (in Early Music, VII/3, vom Juli 1979) eine eindrucksvolle Liste von Werken, die in einer Oboen- und einer Flötenfassung existieren. Es scheint, daß diese Transposition damals eine derart gängige Praxis war, daß selbst bei einer im Titel vermerkten Alternativbesetzung "Flauto +¦ Oboe" geprüft werden muß, ob die Fassung für Oboe einen Ton tiefer transponiert nicht besser klingt, wie es in dem vorliegenden Duo der Fall ist.

Die Besetzung der Baßstimme mit einem Englischhorn ermöglicht es Oboisten, Duette zu spielen, deren Ambitus größer ist als derjenige reiner Oboenduette und erweitert die Kammermusikliteratur für das damals noch nicht in der heutigen Form erfundene Englischhorn.

Köln, im Februar 1998, Erdmuth von Gingen

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