Bâton, Ch. (ca. 1700 - 1758)

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3 Suites à 2 hautbois
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EVB 9816                                  Spielpartitur

Bâton, Ch. (ca. 1700 - 1758)

3 Suites à 2 hautbois


Charles Bâton wurde um 1700 in Versailles geboren und starb 1758 in Paris. Schon die ungenauen Lebensdaten weisen darauf hin, daß uns über das Leben des Charles Bâton nicht viel überliefert ist. Man könnte annehmen, dies sei nichts verwunderliches; unzähligen "Kleinmeistern" (dieses Wort ist wertfrei gemeint) ist das selbe Schicksal widerfahren, unzählige haben ihren Platz in dem immer unübersichtlich werdenden Buch der Musikgeschichte nicht gefunden. Es ist hingegen seltsam, daß gerade die Biographie von Ch. Bâton (nach heutigem Forschungsstand) fast völlig unbekannt ist:

Er war ein Virtuose der "vielle", der Drehleier, einem alten volkstümlichen Instrument, welches zwischen 1720 und 1760 in Paris bei den Aristokraten eine heute fast unglaubliche Beliebtheit erlangte. Auch auf der Musette, der Sackpfeife hatte sich Bâton einen Ruf als Virtuose erspielt. Uns mag es heute befremdlich erscheinen, diese beiden Instrumente in einem Atemzug mit dem Begriff "Virtuose" zu nennen, es ist aber durchaus vorstellbar, und alle historischen Zeugnisse belegen das, daß Bâton sich mit der Verbesserung des Instrumentes an sich (Ausdehnung des Ambitus, Hinzufügen von chromatischen Tönen, ein Flöten- und ein Geigenregister und viele andere Verbesserungen, veröffentlicht 1757 im "Mercure") und mit der Beherrschung der Instrumentalen Technik im besonderen, so viel Mühe gemacht hat, daß er aus der primitiven Drehleier ein "vollwertiges" Instrument gemacht hat. Doch nicht nur die Veröffentlichungen über seine Verbesserungen am Instrument und seine Anweisungen wie die "vielle" zu spielen sei weisen auf seinen hohen künstlerischen Anspruch hin: Auch seine Werke sind im Vergleich zu denen seiner Zeitgenossen in den langsamen Sätzen sehr ausdrucksvoll und in den schnellen recht virtuos.

Nicht nur aufgrund seiner Leistungen für die "vielle" hätte Bâton es verdient, ein wenig bekannter zu sein, sondern auch für seinen Einsatz für die französische Musik: 1753 schrieb er gegen Rousseau, welcher sich abfällig über den französischen Stil seiner Zeit geäußert hatte und dem italienischen den Vorzug gab, (zunächst anonym) eine öffentliche Schrift mit dem Titel: "Examen de la lettre de M. Rousseau sur la musique française". Fétis schreibt hierzu: "Dies ist einer der besten Beiträge zu diesem Thema."

In der Tat ist Bâton's Musik sehr französisch, sie ist sehr delikat und gelegentlich etwas "parfümiert", jedoch macht gerade das ihren Charme aus.

Die hier vorliegenden 3 Suiten für zwei Oboen sind den "6 Suites pour deux vielles, musettes etc., op. 1" (1733, Paris) entnommen. Sie sind die ersten drei dieser Sammlung, die letzten drei sind für eine Drehleier mit Basso Continuo gesetzt.

Für die vorliegende Ausgabe wurden sie in Tonarten transponiert, die der Oboe entgegenkommen. Die Phrasierungen wurden von der Vorlage, einem Exemplar des Erstdrucks, übernommen, offensichtliche Druckfehler verbessert. Es gelten die Regeln der französischen Verzierungslehre.

Auf Wunsch stellt der EGGE-Verlag einen detaillierten Revisionsbericht zur Verfügung.

Köln, im September 1998, Immanuel Rosenberg

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